Wasserversorgung
Die Wasserversorgung in Leversbach
Bevor es in Leversbach eine richtige Wasserversorgung gegeben hat wurde das Wasser mit Eimern aus den Quellen geholt und ins Haus gebracht. Uns sind zwei Quellen bekannt:
- Eine im Oberdorf auf dem Weg Richtung Rath, rechts von der Linkskurve.
- Die Andere im Unterdorf.
Später wurden Handschwengelpumpen gebaut, sodass das Wasser an die Oberfläche gepumpt werden konnte.
Für Leversbach waren die Pläne, den Ort an die Wasserversorgung in Nideggen von Rath aus anzuschließen, vor dem ersten Weltkrieg an den untragbaren Kosten gescheitert.
Nah an der Quelle im Oberdorf steht das Haus Pötz (kurz vor der Linkskurve nach Rath auf der linken Seite). Von dort wurden ca. 1925 eine Wasserleitung zur Gaststätte Theodor Esser (heute: "Bei Änni") gelegt. Diese bestand aus Wasserüberläufen verbunden durch Tonrohre. Etwas später wurde die Wasserleitung bis zum Haus Herpertz verlängert (gegenüber der Kapelle).
1931 wurde ein Auffangbecken im Oberdorf errichtet und mit dem Haus Pötz verbunden, sodass dieses Haus das erste in Leversbach mit funktionierenden Wasserleitungen war.
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Die Installationsfirma Lürgen aus Düren hat dann 1939 weitere Wasserleitungen verlegt. Zusätzlich wurde im Unterdorf eine Pumpstation gebaut, welche Wasser in das Auffangbecken im Oberdorf gepumpt hat.
Die Schule in Leversbach erhielt in dieser Zeit als eines der ersten Gebäude eine Wassertoilette drinnen. Bis dahin hatte jedes Haus das Toilettenhäuschen außerhalb des Wohnbereichs, meist in der Nähe des Misthaufens.
Da während der Kämpfe im hiesigen Raum zwischen Ende 1944 und Februar 1945 allerorts auch die Wasserleitungen mehr oder weniger zerstört wurden, erfolgte die Versorgung mit genießbarem Wasser wieder aus Brunnen. Die Verantwortlichen bemühten sich, alle Wasserwerke möglichst schnell wieder instand zu setzen. Ende 1945 floss das erste Leitungswasser wieder aus Kränen. Ab Ende 1946 lieferte das RWE wieder Strom. Vor der Währungsreform war man bemüht, das Bestehende zu reparieren. Erst in den 50er-Jahren konnte die Wasserversorgung allmählich konsolidiert werden.
Informations-Quelle:
- Willi Floß & Katharina Herpertz (geb. Boltersdorf)
- Wasserwerk Concordia Geschichte
- Wasserversorgungskonzept der Gemeinde Vettweiß
Bild-Quelle: Willi Floß
In Leversbach zeigte sich in den 60er Jahren, dass nicht mehr genügend Wasser vorhanden war; außerdem war es hygienisch nicht einwandfrei.
Seit Anfang 1969 lieferte die Stadt Nideggen aus der Quelle in Gödersheim Wasser an Leversbach. Die Pumpstation wurde stillgelegt. Am 01.01.1977 trat die Stadt Nideggen dem WLZV Gödersheim bei. Der WLZV Concordia übernahm das Wasserwerk Leversbach und weiterhin die Trinkwasserversorgung von Leversbach mit Wasser vom WLZV Gödersheim. Seit dem 01.01.2020 ist der WLZV Gödersheim rechtlich vollständig in den WZV Neffeltal (Vettweiß) eingegliedert.
Heute wird Lerversbach von der Wasserwerk Concordia Kreuzau GmbH mit Fremdwasser vom WLZV Gödersheim versorgt.
Am 27.02.2021 haben wir vom Bleibergwerk-Leversbach begonnen das Auffangbecken im Oberdorf wieder herzurichten. Außerdem haben wir für Interessierte eine Infotafel aufgehangen und werden den Vorplatz noch weiter verschönern, sodass er zum Verweilen einlädt.